Anforderungsprofil an zukünftige Therapiebegleithunde und ihre Menschen

An den Menschen

MENSCHEN helfen MENSCHEN und unsere HUNDE helfen uns dabei als wichtige BEGLEITER UND „BRÜCKENBAUER“

Wir suchen für diese, auch unseren Hunden gegenüber, verantwortungsvolle, manchmal sehr anstrengende, aber auch wundervolle Arbeit:

  • Menschen, die bereit sind, regelmäßig ein Senioren- oder Pflegeheim zu besuchen
  • Menschen, die gerne Kinder/ Jugendliche besuchen
  • Menschen, die gerne Menschen mit besonderen Bedürfnissen verschiedenen Alters besuchen. Zum Beispiel in (Sonder-)Schulen, sonderpädagogischen Zentren, betreutem Wohnen oder ähnlichen Einrichtungen.
  • Menschen, die mit ihrem Hund als Helfer die Motorik und Mobilität verbessern helfen, ebenso wie die Konzentrations- und Merkfähigkeit und damit das Selbstbewusstsein und die
    Integration der PatientenInnen fördern.
  • Menschen, die sich über kleinste Fortschritte freuen, aber auch mit Rückschlägen umgehen können, und sich in die Gemeinschaft mit LehrerInnen, PflegerInnen, BetreuerInnen der jeweiligen Zielgruppe einfügen wollen.
  • Menschen, die bereit sind, mit anderen Teams einen Erfahrungsaustausch zu pflegen, und sich auf diesem Wege mit ihrer Arbeit auseinander zu setzen.
  • Menschen, die bereit sind, ihr Wissen an die neuesten Erkenntnisse anzupassen, d.h. neueste Fachliteratur zu lesen, sowie Seminare und Vorträge zu besuchen.

Geeignet sind also SIE, wenn Sie Freude daran haben, mit anderen Menschen zu interagieren und sich respektvoll auf deren Bedürfnisse einzustellen. Menschen, die bereit sind ihr Tun zu reflektieren und einen ebenso empathischen als auch professionellen Zugang zu ihrer Arbeit zu finden.

Wir suchen und brauchen psychisch ausgeglichene Menschen, und eben solche Hunde, die sich sozial betätigen wollen, um dann als Team positive Emotionen zu fördern.

Jugendliche können, bis zur Volljährigkeit , nach erfolgter Einschulung Therapiearbeit mit ihrem Hund nur gemeinsam mit einem Erziehungsberechtigten ausführen.

Anforderungsprofil Therapiebegleithund

An den Hund

Ein nach unserem menschlichen Ermessen sicherer Hund ist auch ein selbstsicherer Hund. Geeignet für Therapiebegleitarbeit sind Hunde jeder Rasse, Größe und jeden Alters, natürlich auch Mischlinge.
Unsere Hunde sollten nach den Erkenntnissen der modernen Ethologie (Verhaltensforschung) ausgebildet worden sein. Das heißt:

Der Hund soll:

  • konsequent über positive Verstärkung trainiert worden sein.
  • mindestens 18 Monate alt sein
  • sogenannte „second hand Hunde“ sollen mindestens ½ Jahr bei ihren neuen Menschen leben
  • gut sozialisiert mit Menschen und Artgenossen und wenn möglich auch mit anderen Tieren sein
  • die Grundsignale „Sitz“, „Platz“, „Hier/Komm“, „Bleib/Warten“ auf eine Distanz von mindestens 5 -10 m, ebenso freudig ausführen wie das Gehen an loser Leine ohne ungewollten Seitenwechsel.
  • auch auf glatten Böden keine besonderen Fortbewegungsprobleme haben.
  • Freude am Kontakt und der Interaktion mit Menschen haben nicht extrem lärmempfindlich und ängstlich sein

 

Der Hund darf nicht:

  • notorischer Kläffer sein.
  • Menschen ohne Signal anspringen
  • keine begonnene oder abgeschlossene Sportschutzausbildung haben

 

Der Hund muss:

  • schmerzfrei sein.
  • auch im (wilden) Spiel kontrollierbar sein.
  • die jährlich obligatorischen Impfungen haben. gepflegt und frei von Parasiten sein.
  • gechipt sein.
  • sein belegbar haftpflichtversichert mit einer Deckungssumme von € 1 500 000,- sein.
  • Ein liebenswerter, guter Familienhund ist nicht unbedingt zur Therapiearbeit geeignet!

Ihr Hund ist dann sicher, wenn er eine hohe Reizschwelle besitzt, nervenstark und belastbar ist. Falls Sie sich einen Welpen aussuchen, achten Sie darauf, dass schon die/der ZüchterIn den Welpen gut vorgeprägt und sanft mit allen möglichen Umweltreizen konfrontiert hat. Eine Garantie, dass ein Welpe als erwachsener Hund für die Arbeit im Therapie – Team geeignet ist, kann jedoch niemand seriös abgeben.

Wenn Sie unsicher sind ob Ihr Hund diesen Anforderungen standhält oder Ihr Hund noch zu jung ist können Sie bei einem Orientierungsgespräch diese Fragen abklären.

Alternativ dazu können Sie auch einen Team-Vorbereitungskurs besuchen wenn Sie Probleme im Hundealltag haben.

Das Wichtigste, um ein gutes Team mit Ihrem Hund zu bilden, ist ein einfühlsames Training nach den modernen Erkenntnissen der Ethologie (Verhaltensforschung). Das bedeutet, dass Ihr Hund eine gute Bindung zu Ihnen aufgebaut haben soll.

Erziehung ist Beziehung!

Ihr Hund muss in einem so guten Kontakt zu Ihnen stehen, dass er möglichst in jeder Situation mit Ihnen kooperiert (ausgenommen ist instinktgesteuertes Verhalten, z.B. Jagen).

Es ist Ihre Aufgabe darauf zu achten dass Ihr Hund nicht überfordert wird. Da dies ein sehr sensibler Bereich ist, und Ihr Hund seine ersten Erfahrungen als Basis für weitere Einsätze verankert, ist es enorm wichtig, dass Sie bei den leisesten Stressanzeichen Ihres Hundes diesen aus der Situation herausführen! Gönnen Sie ihm eine Pause, oder brechen Sie den Einsatz im Sinne unseres ethischen Kodex frühzeitig ab! Das kann anfangs bereits nach 10 Minuten notwendig sein.

Jede/r HundehalterIn, die/der bereits ihren/seinen Welpen oder Junghund im therapeutischen oder pädagogischen Setting einsetzt, sollte sich der Gefahr bewusst sein, dass der junge Hund unter Umständen durch Keime gefährdet werden kann, da das Immunsystem eines sehr jungen Tieres noch nicht genügend entwickelt ist oder durch Überforderung der Tätigkeit als Therapiehund im späteren Verlauf nicht mehr gewachsen ist.