Curriculum HundeverhaltenstrainerIn-Ausbildung

Allgemeine Hundekunde (138 UE)

  1. Entwicklung zum domestizierten Hund
    • Abstammung /Evolution
    • Heutige Hundeartige
    • Geschichte der Mensch / Tierbeziehung
  2. Genotyp / Phänotyp
    • Anatomie / Physiologie
    • Rassekunde, rassebedingte Verhaltensausprägung
    • Fortpflanzung
    • Genetik
    • Epigenetik
    • Zucht
    • Welpe, Entwicklung, Junghund zum adulten Hund
  3. heutiges Habitat des Hundes
    • diverse Trainingsphilosophien
    • Haltungsbedingungen: Heimhaltung, Tierheim, Rudel(Gruppen)haltung
    • Listenhunde: Hundeführschein, Sachkundenachweis
    • Hund und Kind
    • Problemfelder
  4. Gefühlsleben des Hundes
    • Gefühle und deren Ausdruck
    • Geschichte der Tierpsychologie
    • Selbstsicherheit / Eigenständigkeit
    • Emotionales Lernen
  5. Ethologie / Kommunikation
    • Ethologie: Definitionen und theoretische Grundlagen, konstante arttypische Verhaltensweisen, Dominanztheorie, Mensch / Hundinteraktion
    • Ausdrucksverhalten des Hundes: Körper und Lautsprache Hund versus Wolf, Kommunikation Mensch Hund
    • Calming Signals
      • Vom Behaviorismus zur kognitiven Ethologie
      • kognitive Fähigkeiten des Hundes, Entwicklungsunterschiede Wolf /Hund
      • Neurobiologie
      • Soziales Lernen, Sozialkompetenz
      • Problemorientiertes Coping / Besitzereinfluss
      • Persönlichkeit / Temperament
      • Vorhersage von Verhalten
  6. Lernen / Training
    • Lerntheorie: Definitionen, Behaviorismus, ganzheitliche Theorie
    • Lehrmethodik: Konditionierung, Verhaltensketten, Shapen …
    • Trainingstechniken: Hilfsmittel, Laut- und Sichtzeichen
    • Trainingsaufbau, Umsetzung
    • Workshop – Chickencamp
    • Wahrnehmungstraining

Praxisgrundlagen  (60 UE)

  1. Grundlagen zum Training
    • Gruppentraining
    • Einzeltraining
    • Outdoor / Indoortraining, Voraussetzungen, Prävention
    • Kursziele
    • Trainingsphilosophien
  2. Nasenarbeit
    • Geruchsunterscheidung
    • Anzeigeverhalten
    • Objektsuche
    • Nasenspiele
    • Trailen
    • ID Fährten
  3. Hundesportdisziplinen
    • Hundeberufe
    • Hundesport
  4. Rassehunde
    • FCI Reglement / Rassestandards
    • Tierschutzrelevante Aspekte
  5. Allgemeine Kundenberatung
    • Typberatung, welcher Hund passt zu welchem Menschen
    • Management der Hundehaltung
    • Beratung zu Rechte und Pflichten des Hundehalters
    • Literaturberatung

Ganzheitlich betrachtete Aspekte im Speziellen (188 UE)

  1. Ernährung
    • Ernährung allgemein
    • Ernährung und Verhalten
  2. Gesundheit und Krankheit
    • Hilfe Mensch und Tier
    • Veterinärcheck
    • Infektionslehre, Impfungen
    • Parasiten
    • Krankheitslehre
    • Mobilität des Hundes
    • Gangbildanalysen
    • Antigiftködertraining
    • Medicaltraining
  3. Belastende Faktoren
    • Belastungsreaktionen und Copiingsstrategien, Management, Prävention
    • Erkrankungen die das Verhalten beeinflussen
    • Körperliche Beeinträchtigung: Schmerz, Bewegungseinschränkungen, Alter, Sinnesbeeinträchtigung
    • Schmerzerkennung
    • Traumaverarbeitung
  4. Ethik
    • Der Hund als Freund / Lebenspartner, Wirtschaftsfaktor, Dienstleister, Instrument
    • Hunde mit Defiziten
    • Euthanasie
    • Tierschutz Ausland
  5. Überblick zum Alternativer Support zur Schulmedizin, Vernetzung
    • Kinesiologie
    • Bachblüten
    • TTouch
    • Bowen
    • Homöopathie und Akupunktur
    • Massage des Hundes
  6. Ganzheitliche Verhaltensberatung
    • Problemlösungsprozess: Assessment, Analyse, Beratung, Trainingsplan, Management
    • Verhaltenskorrektur
    • Unerwünschte Copingstrategien des Hundes
  7. spezielles Verhaltenstraining zu
    • Unerwünschtes Jagdverhalten
    • Hunde aus dem Tierschutz, Verhaltenseinschätzung
    • Angst
    • Aggression
    • Wahrnehmungsbeeinträchtige Hunde
    • Begegnungstraining
    • Sozial Walks

Berufsbild ( 50 UE)

  1. Umgang mit Kunden
    • Präsentationstechnik
    • Menschentraining für HundetrainerInnen
    • Reflexionen
    • Kommunikationstraining
  2. Tierschutz
    • Tierschutzgesetz
    • Tierschutzorganisationen
  3. Netzwerk
    • Interessensvertretungen wie Vöht, ÖHV
    • Internationale Organisationen
    • Österreichische Kynologische Szene wie ÖKV und ÖHU
    • Verbandskörperschaften des ÖKV
    • andere
  4. Marketing
    • Werbung, Prospekt, Homepage
    • Franchise (Vertrieb von Hundegebrauchsartikel)
  5. Rechtliches
    • Gewerberecht
    • Vertragsrecht, Datenschutz
    • Steuer
    • Amtswege
    • Versicherung, Schadenersatz

Excursionen:

Zu einzelnen Themenbereichen sind Exkursionen bzw. Workshops geplant.

Praxis

Nach dem 3. Unterrichtsblock beginnen die Praxiseinheiten, die von jedem Teilnehmer selbstverantwortlich geplant und dann terminlich mit den Partnerschulen umgesetzt werden.
Vorgeschriebener Praxisumfang sind 234 Praxisstunden die innerhalb der Ausbildung zu erbringen sind.
Dem Teilnehmer wird ein Übersichtsrahmen in einem Praxisheft ausgehändigt, indem die vorgeschriebenen Praxiseinheiten zeitlich strukturiert aufgebaut zu entnehmen sind. Theoretisch vermittelte Ausbildungsinhalte werden innerhalb der Blöcke in  der angewandten Praxis erlernt und dann in den Praxiseinheiten der Partnerschulen entsprechend umgesetzt.

Die Praxis gliedert sich in

  • Beobachtung und Hilfestellung im Alltagstraining
  • Beobachtung und Hilfestellung in Welpen/Junghundegruppen
  • Einzel und Gruppentraining von adulten Hunden unter Anleitung
  • Beratung von Hundebesitzern, spez. Kleingruppentraining unter Anleitung
  • Unterstützung bei Sachkundenachweis / Hundeführschein /
  • Problemhundeberatung / Verhaltensberatung
  • Abhaltung eines Welpenkurses (Nach Lernfortschritt im Ermessen des Praxisanleiters)
  • Abhaltung eines Gruppenkurses (Nach Lernfortschritt im Ermessen des Praxisanleiters)
  • Therapiehundeausbildung
  • Spezialkurse nach freier Wahl

 

Prüfungen

Die einzelnen Themenbereiche schließen entweder mit schriftlichem Test im Single oder multiple Choice oder teilweise auch benoteten Hausübung ab.

Hausübungen

Umfassendes Literaturstudium, Videoaufzeichnungen, Beobachtungen mit Analyse und Präsentation in der Gruppe, Berichte zu gestellten Aufgabenbereichen, Erstellen von Fallbeispielen, Reflexion der Praxis

Abschlussarbeit

Die Abschlussarbeit  wird von der/vom TeilnehmerIn nach Rücksprache mit der Ausbildungsleiterin selbst gewählt und am Ende der Ausbildung präsentiert. Die entsprechenden Rahmenbedingungen dazu werden in der Ausbildung definiert.

Die Abschlussarbeit wird nach Beendigung des Lehrgangs in der THL Homepage veröffentlicht.

Spezifikationstools

Zusätzlich zu der Grundausbildung werden Spezifikationstools angeboten, die je nach Interesse gebucht werden können. Diese sind nicht in den Ausbildungskosten inkludiert. Das Angebot richtet sich nach der Nachfrage, d.h. dass ein Tool nur dann veranstaltet wird, wenn es ausreichende Anmeldungen dafür gibt. Die Tools sind auch für externe TeilnehmerInnen als Fortbildung offen. Dies betrifft z.B. AssistenzhundetrainerInnen, JagdhundetrainerInnen, Mantrailing

Abschluss

Am Ende der Ausbildung zum ganzheitlich orientierten Hundeverhaltenstrainer steht die theoretische Abschlussnote die eine Summe der Einzelprüfungen, benoteten Hausübungen und der Abschlussarbeit darstellt. Sowie eine  praktische Prüfung mit einer theoretische Begründung eines realen Fallbeispiels gegenüber einer Prüfkommission. In das  praktische Prüfungsendergebnis fließen die Beurteilungen der Praxisschulen, die tatsächliche praktische Abschlussprüfung sowie die Gesamtpräsentation der/des KursteilnehmerIn während der Ausbildung ein.

Auf Wunsch kann im Rahmen der Abschlussprüfung auch die Prüfung zur/zum tierschutzqualifizierten HundetrainerIn abgelegt werden. Die Kosten dafür sind extra zu tragen. Die Organisation der Prüfung übernimmt der Veranstalter.

Im Krankheitsfall

Max. 42 Unterrichtseinheiten dürfen im nachweislichen Krankheitsfall verabsäumt werden. Die Inhalte der versäumten Unterrichtseinheiten müssen im Selbststudium erlernt und bei dem nächsten Block mit schriftlichem Test erbracht werden.

Sollte der versäumte Teil interaktiven Unterricht bzw essentielle Lerninhalte beinhalten ist dies nicht möglich. Dafür müssen gesonderte Lernfortschrittstest erbracht werden.

Bei Versäumnis der Lerninhalte Angst, Aggression, Verhaltenskorrektur sind diese im Folgelehrgang nachzuholen und erst dann ist eine Abschluss möglich.

Übungen die versäumt werden, können mit Unterstützung der Kursorganisatorin außerhalb der regulären Unterrichtszeiten gegen eine Gebühr nachgeholt werden.

Werden mehr als die 42 UE versäumt, kann der Lehrgang nicht beendet, jedoch bei Zustande kommen eines Folgelehrganges  in die fehlenden Blocks eingestiegen werden. Die Kursgebühr muss jedoch zur Gänze bereits erlegt sein (allg. Geschäftsbedingungen).
Alle benoteten Lehrinhalte (Theorie und Praxis), Hausübungen sowie die Diplomarbeit müssen zur Gänze vor der Abschlussprüfung erbracht werden.

ReferentInnen Die Unterrichtseinheiten (UE) werden alle in deutscher Sprache abgehalten.

Alle ReferentInnen haben internationale Trainer – Ausbildungen absolviert oder weisen  eine einschlägige universitäre Ausbildung als Tierarzt bzw. Verhaltensbiologe oder eine ihrem Fachbereich entsprechende Ausbildung auf.

Förderung/Bildungkarenz:

Die Ausbildung wird bei bestimmten Umständen vom AMS/Bildungskarenz gefördert. Der Gesamtumfang der Ausbildung mit Selbststudium beträgt über 23 Std.  Lernumfang pro Woche auf die gesamte Dauer des Lehrgangs. Entsprechende Bestätigungen können von der Lehrgangsleitung angefordert werden.

Der Reinerlös, nach Abzug der gesetzlichen Abgaben der hier angebotenen Ausbildung von MTZ fließt statutenmäßig  in die Finanzierung des Kooperationspartners Tiere Helfen Leben für die Projekte der Tiergestützten Therapie.

Ausbildungsort: Ausbildungszentrum Tiere Helfen Leben, Hauptstraße 154a, 7201 Neudörfl
Veranstalter: Mensch und Tier im Zentrum